Streitschlichtungskonzept

„Du dumme Sau, du blöde Kuh“ - sind das mittlerweile Sprüche, die in der Schule an der Tagesordnung sind? Ist das ein guter Umgang miteinander?
Um das Leben leichter zu machen, um Streit dauerhaft beiseite zu räumen, gibt es an unserer Schule die Streitschlichter. Das sind Jungen und Mädchen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren, die eine umfassende Ausbildung hinter sich haben, denn Streit schlichten will gelernt sein.

Am Anfang steht das Training:
Sicheres Auftreten, Gerechtigkeitssinn, Erkennen von Stimmungen, Eingehen auf Gefühle der Streithähne, Gesprächsführung.

Das Angebot enthält einige praktische Tipps und Übungen, wie man Streitschlichter wird und sich als solcher verhält. Streitschlichter helfen später den Streitparteien Lösungen zu finden, die von allen Seiten als Gewinn angesehen werden.
Hier gibt es keinen Verlierer und auch keinen Sieger. Beide gewinnen Achtung voreinander und erreichen einen Neuanfang, weil auch die hinter jedem Konflikt steckenden Gefühle und Vorurteile bearbeitet werden.

Phasen der Mediation
1. Phase    Einleitung    
2. Phase    Sichtweise der einzelnen Konfliktparteien
3. Phase    Konflikterhellung
4. Phase    Problemlösung
5. Phase    Vereinbarung

Jeder geschlichtete Konflikt wird dokumentiert, jede Schlichtung endet mit einem Vertrag, den die Konfliktparteien unterschreiben.
So ändert sich an unserer Schule langsam und stetig das Klima. Bei uns lernt es sich vielleicht etwas leichter.

Die Arbeit in der Streitschlichtung ist freiwillig, vertraulich und unparteiisch, d.h. keine Konfliktpartei wird bevorzugt. Hier werden weder Urteile gefällt noch Strafen verhängt. Selbstbestimmung und Verantwortung bleiben bei den Streitenden, sie lernen ihre Konflikte selbstständig (mit Unterstützung der Schüler-Streitschlichter) zu bearbeiten. Dies ermöglicht ihnen zu lernen, wie man auch in Zukunft konstruktiv mit Streitigkeiten umgeht, und sich zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu entwickeln.

An unserer Schule werden Alltagskonflikte auf diese Weise bearbeitet. Das trägt deutlich zur Gewaltprävention bei, denn Aggressionen finden ein angemessenes Ventil und eskalieren nicht in Gewalt.
Die Willy-Brandt-Gesamtschule macht sich diese friedliche Konfliktaustragung zum Ziel, aus der sich weitere Vorteile ergeben.

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